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Ausgabe 27.08.2005
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„Wir sind weder Club noch Eheanbahnungsinstitut“
Spätere Partnerschaft nicht ausgeschlossen: Teilnehmer eines Single-Treffs gestalten gemeinsam ihre Freizeit
  
Frage in die Runde: Was sind die größten Vorurteile gegenüber Singles? „Frustriert und einsam“, überlegt Christine. „Und unattraktiv“, fügt ihre Freundin Britta grinsend hinzu. Die beiden Psychologinnen (41 und 38) sind zum ersten Mal zum Nürnberger Single-Treff gekommen. Diesmal ist frühstücken angesagt — Brunch im „Garten Kreta“.

Von den eingangs aufgeführten Attributen keine Spur. In lockeren Grüppchen sitzen 15 Menschen zwischen Mitte 20 und Anfang 40 an der langen Tafel in dem hellen hohen Gastzimmer, plappern, kichern, lachen und essen ungezwungen. Manche sind seit Jahren dabei, andere sind zum ersten Mal da und haben zur Sicherheit eine Freundin mitgebracht. Tatsächlich sind die Frauen in der Überzahl - zumindest an diesem Vormittag. „Wenn Sie das jetzt so in die Zeitung schreiben, herrscht beim nächsten Mal garantiert wieder Männerüberschuss“, lacht Robert Regn, der den Treff seit über zehn Jahren organisiert und aus Erfahrung weiß, dass das Geschlechterverhältnis wie die Teilnehmerzahl von Mal zu Mal schwankt.

Fest steht nur: Wer zu den Treffen kommt, kommt herum. „Wir treffen uns immer wo anders“, sagt Regn, der den Begriff „Stammtisch“ bewusst vermeidet: „Da sind sofort die Assoziationen Männer, Rauch, Karteln und Bier, was für uns ja nun wirklich nicht passt.“ Seit 1993 gibt es den Single-Treff Nürnberg, der damit der älteste seiner Art in der Stadt ist. Neben regelmäßigen Gastro-Touren stehen Ausflüge, Wanderungen, Radtouren, Grillfeste und Kinobesuche auf dem Programm, das im Internet veröffentlicht und bei den Treffen auf handkopierten Flyern verteilt wird.

„Ich gebe hier nicht alles vor, sondern erwarte auch, dass aus der Gruppe etwas kommt“, sagt Regn, der so wenig ein Animateur ist wie der Single-Treff ein Eheanbahnungsinstitut. „Wir sind kein Club und schon gar keine Partnervermittlung“, stellt der 39-Jährige klar. „Es gibt keine Mitgliedschaft, keine Verpflichtung, keine Kosten. Auch die Vereinsmeierei haben wir uns geschenkt.“

Meist unterwegs

Fast jedes Wochenende ist die Gruppe unterwegs, macht Feste und Feiern unsicher oder trifft sich zum Badmintonspiel. Manch ein Single besucht auch noch andere Treffs in der Region. „Gestern in der Studentenkneipe in Erlangen war ich deutlich unter dem Altersdurchschnitt“, erzählt Nick (28), der in seiner alten Heimat in Niedersachsen selbst Single-Stammtische organisiert und somit den Direktvergleich hat. „Richtig effektiv wird so eine Einrichtung eh erst in einer Großstadt ab 200 000 Einwohnern.“

Auch Karen (39) kennt vergleichbare Angebote. Mit ihrem Junior nutzt die allein erziehende Mutter kirchliche Angebote für Singles mit Kindern. „Wenn man die Kleinen dabei hat, kommt man viel schneller ins Gespräch“, erzählt die Verwaltungsangestellte, die es bemerkenswert fand, dass sich bei den Wochenendfahrten die größeren Kinder automatisch um die jüngeren gekümmert haben.

Dass auch das Partnerglück nur geliehen ist, wissen alle am Tisch. Single sein ist heute längst ein Aggregatzustand, der kommt und geht. Allein ist man schnell wieder, doch das ist mitnichten ein Defizit. „Wenn man aus einer Beziehung rausfällt, ist es schön, wenn man von einer Gruppe aufgefangen wird, die keine Fragen stellt“, erklärt Regn die Idee hinter dem nicht-kommerziellen Zusammenschluss. „Daher ist es für Singles sinnvoll, sich mit Gleichgesinnten für die gemeinsame Freizeitgestaltung zusammentun.“

Klingt soweit alles logisch. Bei einschlägigen Angeboten wie „Flirt“ und „Speed-Dating“ auf der Internet-Homepage wird man das Gefühl dennoch nicht los, dass es allem betont ungezwungenen Beisammensein zum Trotz in letzter Konsequenz doch um das Zusammenfinden einsamer Herzen geht. Also Klartext: Wie stehen die Erfolgsaussichten? Hat denn schon mal wer beim Singletreff Nürnberg einen Partner oder eine Partnerin für’s Leben oder zumindest den nächsten Wegabschnitt gefunden?

„Ja, ich“, lacht Regn, der seit längerem in einer festen Beziehung lebt und seine Freundin tatsächlich beim Single-Treff kennen gelernt hat. Die Lust an der kleinen Gruppe haben die beiden bis heute nicht verloren, und auch zum jährlichen Sommerfest bringt so manch glückliches Paar seine Kinder mit. Dabei sein ist also alles, ein Wiederkommen ausdrücklich erlaubt. STEFAN GNAD

Weitere Infos unter Tel. 61 31 74 oder 01 76/ 6 08 51 75 9; Internet: www.singletreff-nbg.de
27.8.2005 0:00 MEZ
  
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